Barkasse
für den Kulkwitzer See
Neue Attraktion
im Kulkwitzer See. Eine 14 Meter lange Hafenbarkasse erbaut 1953 in Berlin.
Mit seinen 120 PS tuckerte sie zunächst auf der Ostsee, 1958 ging
es ins Binnland zurück. Dort befuhr die " Geschwister Scholl " 40
Jahre lang die DDR- Binnenwasserstraßen. Nach dem Augusthochwasser
2002 war eine Instantsetzung nicht mehr sinnvoll. Schließlich wurde
die Barkasse von den Leipziger Delphinen entdeckt und der Gedanke einer
Schiffsversenkung im Kulkwitzer See war geboren.
Auch
Grün
Ass schreibt über das neue Tauchziel.
Im MDR-Fernsehen(wmv;
4,1 Mb; 3,43 min) wurde die neue Attraktion im
Unterwasserpark ebenfals angekündigt.
Bauphase
I: Transport zumTrockendock.
Mit
einer Länge von über 14 Metern und einer Breite von ca. 3 Metern
war es nicht möglich, die Barkasse im ganzen zu transportieren. Der
verkehrstechnische- sowie finanzielle Aufwand wäre nicht vertretbar
gewesen. So wurde das alte Schiff in der Mitte getrennt, und mit zwei Tiefladern
der Bundeswehr bei eisiger Kälte bis spät in die Nacht zum Trockendock
buggsiert und aufgestellt.
Fotos von A.Starke & Bundeswehr
Bauphase
II: Schiffskörper entkernen, Farbe und
ölführende Teile entfernen.
Auf
dem Trockendock erhält die alte Barkasse eine umweltfreundlichen Reinigung.
In mühevoller Kleinarbeit wurden die Innenverkleidungen, Mobiliar,
Motor mit Getriebe und alle ölführende Teile ausgebaut. Mit Brenner
und Spachtel ging es der alten Farbe zu Leibe. Das
Delphinarium
berichtete. Zum Schluss wurden die beiden Schiffshälften mit
einem Kran wieder
zusammengesetzt und verschweisst. Die Behörden genehmigten den Schiffsuntergang.
Fotos von A.Starke & L.Drößler
Bauphase
III: Fundamente setzen.
Die
ca. 400 bzw. 600 kg schweren, alte Brunnenringe und entsprechend dazugehörige
Konen wurden am Seglerhafen mit Hilfe der Slipanlage ins Wasser gebracht,
mit Booten an den Bestimmungsort geschleppt und von Tauchern neben der
eigentlichen Baustelle in 23 m abgesetzt. Eine eigens für die Versenkung
gebaute Arbeits-Plattform wird über 4 Seile, die am Seegrund mit je
einem schweren Grundgewicht verbunden sind, über den zuvor mit Boje
markierten Arbeitsort gezogen und festgemacht. Mit einem Greifergeschirr
und einem Elektrohebezeug werden Brunnenringe und Konen, in einer Tiefe
von ca. 23 m, nacheinander übereinander gestabelt. Zur besseren Stabilität
werden die aufgestabelten Türme noch mit Stein-Brocken aufgefüllt.
Plan zur Errichtung der Fundamente
Fotos von L.Drößler
Bauphase
IV: Die Versenkung
Viele
Gedanken und Ideen, wie mann ein altes Wrack versenken kann, welche die
Richtige ist erfährt man erst hinterher.
Am Vorabend
der Versenkung wurde das Wrack vom Trockendock mit einem Tieflader an den
Kulkwitzer Strand buggsiert. Ein Kran setzte das Schiff in den See ein.
Am nächsten morgen wurde das Wrack unter den Blicken unzähliger
Schaulustiger mit einem Schlauchboot zur vorbereiteten Stelle gezogen,
an den Seilwinden der Arbeitplattformen befestigt und Hebesäcke zum
ausballancieren angeschlagen. Große Pumpen füllten den Rumpf
bis zur Versenkung mit Wasser. Stück für Stück wurde das
Wrack punktgenau auf die Fundamente abgesenkt.
Koordinaten:
ca.
200 Meter vom Ufer der E lll;
von
der 2. Seetonne rechts 310°;
Tiefe
24 m
Plan-Entwürfe zur Versenkung der
Barkasse
Fotos von H.-J.Lingelbach & L,Drößler
Dieses aufwendige
Spektakel wurde von den verschiedensten Medien in Foto und Film dokumentiert:
die
LVZ
berichtete am 23.August 2005;
in der
September-Ausgabe
Tittelblatt
im Grün As;
ein
paar Tage später wurde die Versenkung auch im MDR-Fernsehen(wmv;
2,3 Mb; 2,08 min)
und
im Leipzig-Fernsehen(wmv;
2,7 Mb; 2,25 min) übertragen.
Wie in gewohnter Weise gibt
es auch zu diesem Ereignis einen Tauch-Stempel
hier
geht's zur Dia-Show