Stirling-Motor (Heißluft-Motor)
Der Heißluft-Motor ist eine
periodisch arbeitende Wärmekraftmaschine, die Wärmeenergie in
mechanische Energie umwandelt. Es gibt verschiedene Typen von Stirlingmotoren.
Im Bild unten sehen Sie den b - Typ Stirlingmotor. Er besteht aus einem
Zylinder, in dem sich ein Arbeitskolben und ein Verdrängungskolben
mit einer Phasenverschiebung von 90° bewegen.
Im oberen Teil des Zylinders
wird das Arbeitsgas Luft erhitzt, im unteren abgekühlt.
Der Verdrängungskolben
hat die Aufgabe, die eingeschlossene Luft vom oberen in den unteren bzw.
vom unteren in den oberen Teil des Zylindes zu verschieben. Das geschieht
hier durch ein Loch im Verdrängerkolben. Dieses Loch ist mit Kupferwolle
ausgefüllt. Beim "Luftverdrängen" strömt die Luft durch
das Loch mit der Kupferwolle, die dabei Wärmeenergie von der Luft
aufnehmen oder später wieder an sie abgeben kann. Wegen dieser Eigenschaft
wird die Kupferwolle Regenerator genannt.
Bei einem idealen Stirlingprozeß
gibt es 4 nacheinander ablaufende Zustandsänderungen:
-
Die Luft expandiert isotherm (also
bei konstanter Temperatur),
-
sie wird nach der Expansion isochor
(das heißt bei konstantem Volumen) im Regenerator abgekühlt,
-
danach wird sie isotherm komprimiert
-
und wieder isochor im Regenerator
aufgeheizt auf die Anfangstemperatur.
Danach beginnt der Kreislauf wieder
von vorn.
1.Takt :
Expansionsphase: Im oberen
Teil des Zylinders wird die Luft erhitzt, der dabei entstehende Druck bewegt
den Arbeitskolben nach unten.
2.Takt :
Der um eine Viertelperiode
vorauseilende Verdrängungskolben bewegt sich nach oben, die Luft strömt
durch die Kupferwolle des Regenerators in den unteren Teil des Zylinders,
gibt dabei ihre Wärmeenergie an die Kupferwolle ab, sie kühlt
sich dadurch ab.
3.Takt :
Kompressionsphase: Der Arbeitskolben
bewegt sich nach oben und komprimiert dabei die Luft. Die bei der Kompression
entstehende Wärme wird sofort an den Kühlmantel abgegeben.
4.Takt :
Der Verdrängungskolben
drückt die Luft in den oberen Zylinderteil, wobei sie von der Kupferwolle
im Regenerator Wärmeenergie aufnimmt.
Obige 4 nacheinander
ablaufenden Takte betreffen den idealen Stirlingprozeß.
Leider kann ein idealer Stirlingprozeß
nicht realisiert werden, da man keine kontinuierlich laufende Maschine
konstruieren kann, in der isochore Zustandsänderungen ablaufen können.
Mit dem im Bild gezeigten Motor mit einem kontinuierlich laufendem Kurbeltrieb
kann man den idealen Prozeß annähern durch den Phasenversatz
bei der Bewegung des Arbeitskolbens und des Verdrängers. Dabei überlappen
sich jedoch die 4 Takte: So findet bei der Expansion auch gleichzeitig
schon ein Gaswechsel von heiß nach kalt statt, und während der
Kompression ist noch nicht alle Luft im kalten Teil des Motors.
Der reale Stirlingprozeß
wird durch die oval aussehende Kurve im P-V Diagramm repräsentiert.
Bemerkungen :
Der Motor funktioniert nur
bei ausreichender Temperaturdifferenz zwischen heißer und kalter
Seite.
Die entstehende mechanische
Energie ist gleich der Differenz zwischen zugeführter Wärmeenergie
und der an den Kühlmantel abgegebenen Energie. Des weiteren sind natürlich
auch die Reibungsverluste der Maschine zu berücksichtigen.
Wer mehr über den
Stirling-Motor wissen möchte, findet auf den Seiten von Peter
Fette hervorragende und umfassende Informationen.
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