Bergung
der Pontons der Seebrücke am Pegelturm im Jahr 2007. (FOTO: RUTTKE)
POUCH/MZ.
Der Wiederaufbau der vor mehr als zwei Jahren vom Orkan "Kyrill" zerstören
Seebrücke zum Pegelturm wird in diesem Jahr in doppelter Hinsicht
zum Schwergewicht für den Kommunalen Zweckverband Bergbaufolgelandschaft
Goitzsche. Nicht nur, dass die damit in Verbindung stehenden Aufgaben mittlerweile
gut 80 Prozent des Arbeitsumfangs der Geschäftsstelle ausmachen würden,
wie Zweckverbandsvorsitzender Lars-Jörn Zimmer (CDU) erklärte.
Die Seebrücke ist auch aus finanzieller Sicht das größte,
was der Verband bisher angepackt hat. Das ist seit Montag haushaltstechnisch
offiziell. Einstimmig gaben die Mitglieder der Verbandsversammlung grünes
Licht für den Etat des laufenden Jahres. Der sieht allein an Fördergeld
390 000 Euro vor. Es ist die Summe, die laut Förderbescheid des Landesverwaltungsamtes
2009 maximal für den Wiederaufbau der Brücke in den Finanzplan
eingestellt werden darf. Bereits 2008 hatte der Verband für Vorbereitungsarbeiten
gut 40 000 Euro Zuschuss vom Land erhalten.
2010
soll nach Auskunft der Verbands-Geschäftsstelle noch einmal mit einer
Schlusszahlung in Höhe von fünf Prozent der Gesamtfördersumme
gerechnet werden können. 453 000 Euro stellt das Land dem Zweckverband
für den Wiederaufbau der Seebrücke zur Verfügung. Das wären
immerhin 79,32 Prozent der ursprünglich ermittelten Baukosten, hieß
es. Zur Antragstellung waren Planer und Verband von insgesamt notwendigen
580 000 Euro ausgegangen. Das stellt sich jetzt jedoch etwas anders dar.
Mittlerweile liegt die Summe für Bau- und Planungsleistungen sowie
begleitende Arbeiten bei 837 000 Euro. "Das Ergebnis der Ausschreibung",
kommentiert Lars-Jörn Zimmer die Zahlen, sieht den Verband damit allerdings
nicht handlungsunfähig. Er sei wegen seiner bisherigen soliden und
aus finanzieller Sicht von den Rechnungsprüfern des Landkreises zwischenzeitlich
für die Jahre 1993 bis 2007 amtlich festgestellten korrekten Buchführung
kreditwürdig. "Schön, dass wir bisher für kleine Maßnahmen
keine Kredite aufnehmen mussten", betonte Zimmer. Das verschaffe dem Verband
den nötigen Spielraum, um den Wiederaufbau der Seebrücke in Angriff
nehmen zu können. 2009 müssen laut Haushaltsplan 130 000 Euro
Kredite aufgenommen werden. Auch technisch und organisatorisch stehen die
Ampeln auf Grün. "Wir liegen absolut im Zeitplan. Der Fertigstellungstermin
Ende Juni sollte gehalten werden", so Zimmer in der Verbandsversammlung.
Im beauftragten Torgelower Unternehmen seien zwischenzeitlich die für
die Goitzsche vorgesehenen Pontons gegossen und am Pegelturm selbst die
ersten Arbeiten in Angriff genommen worden. Der erste richtig große
Akt stehe allerdings noch bevor. In der Nacht vom 14. auf den 15. April
würden die Pontons und Zubehörteile für die neue Seebrücke
an der Goitzsche angeliefert werden. "Elf Schwerlaster mit entsprechenden
Begleitfahrzeugen" kündigt Lars-Jörn Zimmer an.