Zinngießen
Einführung
Zinn und
seine Legierungsbestandteile sind teure und seltene Rohstoffe geworden.
Das sollte man schon beim Bau einer Gießform bedenken. In vielen
Fachbüchern über das Zinngießen wird jedesmal darüber
gesprochen, daß nach dem Gießen die Oberfläche nachgearbeitet
wird (überdreht oder mit der Klinge abgezogen). Dabei wird meißt
von einer einfachen Gießform z.B. aus Sand, Holz, Gips oder Modeliermasse
ausgegangen. Dadurch geht jedesmal viel Zinn verloren, denn durch das Einschmelzen
und Säubern entstehen Verluste. Also muß schon beim Bau der
Form verschiedene Gesichtspunkte betrachtet werden (Grobguß oder
Präzisionsguß, Lebensdauer einer Form, Kalt-oder Heißguß,
einfach-oder geteilte Form und nicht zuletzt nach den eigenen Möglichkeiten).
Durch eine aufwendige Fertigung und einer guten Oberflächengüte
bei Metallgießformen kann man eine Wanddicke von 1 - 1,5 mm an Gußstücken
erreichen. Es ist abhängig von der Größe und Masse des
Gußstückes. Große Wanddicken-Unterschiede im Guß
sind zu vermeiden (z.B. an Übergängen von dünner Wandung
zum Boden). An den dünnen Stellen treten mit großer Warscheinlichkeit
Löcher auf. Es ist gut eine Zeichnung oder Skizze zu machen, in der
die Wandstärken und Übergänge gerprüft werden können.
Von der Schnitt-Zeichnung können Formschablonen aus dünnem Blech
hergestellt werden, die bei der Herstellung einer Gießform unumgänglich
sind. Weiterhin werden so auch den Unterschneidungen aus dem Weg gegangen.
Das Gußstück muß sich wegen einer guten Entformbarkeit
nach unten stets verjüngen, es darf nicht hinter sich gehen. Auch
bei zylindrischen Teilen muß stets eine Winkel von mindestens 2°
(Gußschräge) verwendet werden. Die so gegossenen Stücke
sind nach der Entformung mit wenigen Handgriffen gebrauchsfertig. Der Eingußansatz
muß als einziges abgetrennt und verschliffen werden.
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